Lichtschalter mit Relais entlasten - Beispiel P1800E: Unterschied zwischen den Versionen
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*Das Relais ist für Ströme bis 30 Ampere ausgelegt und meistert diese Aufgabe lässig und ohne Verluste. | *Das Relais ist für Ströme bis 30 Ampere ausgelegt und meistert diese Aufgabe lässig und ohne Verluste. | ||
*Das hier verwendete Relais hat eine integrierte Sicherungsfassung mit einer 15 Ampere-Sicherung, wodurch das Kabel zu den Scheinwerfern bei einem eventuellen Masseschluss nicht gleich das ganze Auto anzünden kann. | *Das hier verwendete Relais hat eine integrierte Sicherungsfassung mit einer 15 Ampere-Sicherung, wodurch das Kabel zu den Scheinwerfern bei einem eventuellen Masseschluss nicht gleich das ganze Auto anzünden kann. | ||
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+ | In diesem Fall für P1800E und baugleiche Elektrik. | ||
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+ | Die bessere Lösung wäre ein Relais im Motorraum mit je einer Sicherung für jeden Scheinwerfer, welches möglichst nah an den Scheinwerfern platziert wird, um die Leitungswiderstände der langen stromführenden Kabel auf ein Minimum zu reduzieren. | ||
+ | Dies bedeutet aber einen erheblichen Mehraufwand an Änderungen und eine erheblich umfangreichere Kabelführung. | ||
+ | Für diese Lösung habe ich mich entschieden, weil ich möglichst wenig am Kabelbaum ändern will, bzw. weil alles mit geringstem Aufwand rückbaubar bleibt. | ||
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*1 Kabelöse, 5mm Loch | *1 Kabelöse, 5mm Loch | ||
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*1 halben Meter rotes Kabel, 2,5² | *1 halben Meter rotes Kabel, 2,5² | ||
*1 halben Meter rotes Kabel... oder gelb, 1,5² | *1 halben Meter rotes Kabel... oder gelb, 1,5² | ||
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*Dann dreht man den Zugknauf des Schalters ab und löst die dahinter befindliche Öse mit der Unterlagscheibe. | *Dann dreht man den Zugknauf des Schalters ab und löst die dahinter befindliche Öse mit der Unterlagscheibe. | ||
*Danach zieht man den Schalter vorsichtig nach hinten heraus und bugsiert ihn unter das Armaturenbrett, um an alle Kabel des Schalters heran zu kommen. | *Danach zieht man den Schalter vorsichtig nach hinten heraus und bugsiert ihn unter das Armaturenbrett, um an alle Kabel des Schalters heran zu kommen. | ||
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+ | *Klemme 85: dünnes rotes Kabel von Klemme 56 des Lichtschalters | ||
+ | *Klemme 86: schwarzes Massekabel zur Befestigungsschraube des Relais | ||
+ | *Klemme 30: dickes rotes Kabel, durchgeschleift vom vorhandenen roten Kabel am Lichtschalter | ||
+ | *Klemme 87: vorhandenes, von Klemme 56 des Leichtschalters abgezogenes gelbes Kabel, das zu den Scheinwerfern führt | ||
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Aktuelle Version vom 2. November 2011, 17:15 Uhr
Bei alten Autos, wie wir sie nun mal gerne fahren, ist es eine verbreitete Eigenart gewesen, den benötigten Strom für die Scheinwerfer direkt und ohne Absicherung über den Lichtschalter zu leiten. Heute ist es üblich so einen großen Verbraucher in Fahrzeugen über ein Schaltrelais zu steuern, selbstverständlich mit einer passenden Sicherung abgesichert.
Das hat zwei Vorteile:
- Der Schalter hat nur noch die Aufgabe, das Relais zu schalten, das durch seine Bauart natürlich nur einen sehr kleinen Bruchteil Leistung über den Schalter bezieht. Dadurch ist der Verschleiß der Schaltkontakte auf ein absolutes Minimum reduziert und verschleißbedingte Innenwiderstände des Schalters haben keinen Einfluss mehr auf die Helligkeit der Scheinwerfer
- Das Relais ist für Ströme bis 30 Ampere ausgelegt und meistert diese Aufgabe lässig und ohne Verluste.
- Das hier verwendete Relais hat eine integrierte Sicherungsfassung mit einer 15 Ampere-Sicherung, wodurch das Kabel zu den Scheinwerfern bei einem eventuellen Masseschluss nicht gleich das ganze Auto anzünden kann.
Noch kurz angemerkt, bevor es ans Werk geht:
Diese Schaltung ist nur dann sinnvoll, wenn der Strom nach dem Relais nicht wieder über einen Auf-/Abblendschalter geleitet wird, wenn also ein Abblend-Kipprelais vorhanden ist.
In diesem Fall für P1800E und baugleiche Elektrik.
Die bessere Lösung wäre ein Relais im Motorraum mit je einer Sicherung für jeden Scheinwerfer, welches möglichst nah an den Scheinwerfern platziert wird, um die Leitungswiderstände der langen stromführenden Kabel auf ein Minimum zu reduzieren.
Dies bedeutet aber einen erheblichen Mehraufwand an Änderungen und eine erheblich umfangreichere Kabelführung.
Für diese Lösung habe ich mich entschieden, weil ich möglichst wenig am Kabelbaum ändern will, bzw. weil alles mit geringstem Aufwand rückbaubar bleibt.
Man benötigt:
- 1 Relais, Hella 4RA 003.530.001 - EAN 4082300281521
- 1 Flachstecker mit Aufsteckzunge für einen weiteren Flachstecker
- 1 Kabelöse, 5mm Loch
- 5 Flachstecker
- 1 Blechschraube mit U-Scheibe
- 1 halben Meter rotes Kabel, 2,5²
- 1 halben Meter rotes Kabel... oder gelb, 1,5²
- 1 Stück Bougierrohr 20cm lang, 10mm Querschnitt
Vorgehensweise:
- Als erstes klemmt man das Massekabel der Batterie ab, um eventuell verursachten Kurzschlüssen unterm Armaturenbrett vorzubeugen.
- Dann dreht man den Zugknauf des Schalters ab und löst die dahinter befindliche Öse mit der Unterlagscheibe.
- Danach zieht man den Schalter vorsichtig nach hinten heraus und bugsiert ihn unter das Armaturenbrett, um an alle Kabel des Schalters heran zu kommen.
- Das hier zu sehende gelbe Kabel, auf Klemme 56 gesteckt, wird abgezogen, es kommt später auf Klemme 87 am Relais.
- Dann bohrt man ein Loch mit einem Durchmesser, der zur Gewindegröße einer passenden Blechschraube passt, hier 3mm, an dem man dann das Hella-Relais befestigt. Hier oberhalb des Sicherungskastens, nahe des Türausschnitts:
- Das Relais möglichst nah im Motorraum in der Nähe der Scheinwerfer würde Die Leitungsverluste noch weiter reduzieren, ich habe mich für die Variante in der Nähe des Lichtschalters entschieden.
- Dann fertigt man ein Kabel an, das mit einem Flachstecker an der einen Seite und einer Öse an der anderen Seite bestückt wird. Die Öse wird dann unter die Blechschraube gelegt, die das Relais hält:
- Als nächstes werden das dicke und das dünne rote Kabel jeweils an einem Ende mit einem Flachstecker bestückt, wobei das dicke Kabel einen Kabelschuh mit einer Lasche bekommt, auf die man das vorhandene rote Kabel des Lichtschalters aufschieben kann. Die anderen Enden belässt man zu diesem Zeitpunkt noch ohne die Stecker, da sie noch durch das Bougierrohr geschoben werden müssen:
- Das dünne Kabel kommt auf Klemme 56, auf der vorher das gelbe Kabel gesteckt hatte:
- Das gelbe Kabel muss man dann durch ein zuvor im dicken vorhanden Bougierrohr des Fahrzeugkabelbaums durch ein zuvor geschaffenes Loch ein Stück vorher aus dem Rohr hervorziehen, da es sonst zu kurz bis zur vorbestimmten Stelle des Relais wäre.
- Dieses steckt man dann in das 10mm Bougierrohr, das man sich besorgt hat, durch.
- Belegung des Relais:
- Klemme 85: dünnes rotes Kabel von Klemme 56 des Lichtschalters
- Klemme 86: schwarzes Massekabel zur Befestigungsschraube des Relais
- Klemme 30: dickes rotes Kabel, durchgeschleift vom vorhandenen roten Kabel am Lichtschalter
- Klemme 87: vorhandenes, von Klemme 56 des Leichtschalters abgezogenes gelbes Kabel, das zu den Scheinwerfern führt
Alle Stecker mit Schrumpfschlauch schützen sollte obligatorisch sein:
Hier das Endergebnis mit allen montierten Komponenten:
Wenn man jetzt das Licht einschaltet, sollte das Aufflammen der Scheinwerfer mit einem vernehmbaren Klickgeräusch des Relais begleitet werden.
Dirk
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