Anlasser Diagnose bei Fehlfunktion: Unterschied zwischen den Versionen
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===Funktionsbeschreibung=== | ===Funktionsbeschreibung=== | ||
− | Der Anlasser besteht aus Magnetschalter, Elektromotor und Antriebsritzel. | + | Der Anlasser besteht aus Magnetschalter, Elektromotor und Antriebsritzel. Der Magnetschalter wird beim Drehen des Zündschlüssels in Anlassstellung über den Anschluss 50 des Zündschloss angesteuert. Sobald Plus auf dem Magnetschalter ist, zieht er an und schiebt über einen Hebel das Anlasserritzel in Richtung Schwungscheibe auf den Zahnkranz. |
− | Der Magnetschalter wird beim | + | |
− | Sobald Plus auf dem Magnetschalter ist, zieht er an und schiebt über einen Hebel das Anlasserritzel in Richtung Schwungscheibe auf den Zahnkranz. | + | |
− | Dabei dreht sich der Anlasser langsam, damit das Ritzel richtig im Zahnkranz einspurt. | + | Dabei dreht sich der Anlasser langsam, damit das Ritzel richtig im Zahnkranz einspurt. Sobald der Magnetschalter voll angezogen hat, gibt er über einen Kontakt im Magnetschalter vollen Strom auf den Anlasser, der jetzt eingespurt den Motor mit 200 bis 300 U/min durchdreht. |
− | Sobald der Magnetschalter voll angezogen hat, gibt er über einen | + | |
− | Die Anlasserdrehzahl ist abhängig von der Batteriespannung und der Ölviskosität. | + | Die Anlasserdrehzahl ist abhängig von der Batteriespannung und der Ölviskosität. Bei kaltem zu dickem Öl dreht er natürlich langsamer, da dabei auch gleichzeitig die Ölpumpe des Motors mit angetrieben werden muss und diese hat eine erhebliche Leistungsaufnahme. Deshalb bei Winterbetrieb für besseres Anspringen auf dünneres Öl (10W40) wechseln. Ddies gilt besonders für die alten 6 Volt Anlagen . |
− | Bei kaltem zu dickem Öl dreht er natürlich langsamer, da dabei auch gleichzeitig die Ölpumpe des Motors | + | |
− | Deshalb bei Winterbetrieb für besseres Anspringen auf dünneres Öl (10W40) wechseln. | + | |
− | Im Anlasserritzel ist noch ein Klemmrollenfreilauf integriert, der das Mitdrehen des Anlassers durch den laufenden Motor verhindert. Das kann aber normal nur passieren, wenn der Fahrer beim Starten nicht merkt, dass der Motor bereits angesprungen ist. | + | Im Anlasserritzel ist noch ein Klemmrollenfreilauf integriert, der das Mitdrehen des Anlassers durch den laufenden Motor verhindert. Das kann aber normal nur passieren, wenn der Fahrer beim Starten nicht merkt, dass der Motor bereits angesprungen ist. Der Freilauf kuppelt dann aus und es wird nur das Ritzel gedreht. Sobald der Schlüssel von der Anlassstellung zurückgedreht wird, wird der Magnetschalter stromlos und drückt über eine Feder den Hebel und das Ritzel zurück. |
− | Der Freilauf kuppelt dann aus und es wird nur das Ritzel gedreht. | + | |
− | Sobald der Schlüssel | + | |
Sobald der Magnetschalter sich zurück bewegt, wird der Anlasser stromlos, weil der Kontakt im Magnetschalter geöffnet wird. | Sobald der Magnetschalter sich zurück bewegt, wird der Anlasser stromlos, weil der Kontakt im Magnetschalter geöffnet wird. | ||
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+ | ==Achtung:== Bei Arbeiten bzw. der Prüfung von Anlassern sollte folgendes strikt beachten werden: | ||
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+ | * NIE den Anlasser unbelastet für längere Zeit laufen lassen. | ||
+ | * Zur Prüfung den unbelasteten Anlasser nur eine bis maximal zwei Sekunden ansteuern, denn belastet dreht er ca 300 U/min, unbelastet dreht er schnell auf über 1000 U/min hoch. Folge: Die Ankerwelle frisst in der relativ primitiven Buchsenlagerung, dazu kann die Ankerwicklung durch die entstehende Fliehkraft abreißen. | ||
+ | * Beim Starten den Anlasser NIE länger als 10 Sekunden drehen lassen. Lieber zwischendurch etwas abkühlen lassen und neu starten. Durch Überhitzung kann es bis zum Auslöten des Kollektors kommen. | ||
+ | * Eine korrekte Prüfung ist NUR auf einem Anlasserprüfstand bei BOSCH möglich. | ||
===Elektrische Anschlüsse=== | ===Elektrische Anschlüsse=== | ||
Am Magnetschalter sind folgende Anschlüsse: | Am Magnetschalter sind folgende Anschlüsse: | ||
− | *2 Stehbolzen M8 bzw. 5/16 UN. | + | * 2 Stehbolzen M8 bzw. 5/16 UN. |
− | **Am oberen Stehbolzen ist der Anschluss des Hauptkabels von Batterie Plus. Dort ist auch normalerweise gleichzeitig das Plusterminal mit dem Anschluss für die Ladeleitung der LiMa (B+) und der Zuleitung (4mm²) Batteriestrom 30 an Zündschloss angeschlossen. Die dortigen Kabel dürfen NIE im Durchmesser verringert werden, denn dann qualmt es. | + | ** Am oberen Stehbolzen ist der Anschluss des Hauptkabels von Batterie Plus. Dort ist auch normalerweise gleichzeitig das Plusterminal mit dem Anschluss für die Ladeleitung der LiMa (B+) und der Zuleitung (4mm²) Batteriestrom 30 an Zündschloss angeschlossen. Die dortigen Kabel dürfen NIE im Durchmesser verringert werden, denn dann qualmt es. |
− | **Am unteren Stehbolzen ist der Ausgang Strom zum Anlasser. Dieser wird erst geschaltet, wenn der Magnetschalter voll angezogen hat. Die Zuleitung (Kupfergeflecht) MUSS an der Durchführung durch das Anlassergehäuse gut mit einem Gummistopfen isoliert sein, ansonsten qualmt es | + | ** Am unteren Stehbolzen ist der Ausgang Strom zum Anlasser. Dieser wird erst geschaltet, wenn der Magnetschalter voll angezogen hat. Die Zuleitung (Kupfergeflecht) MUSS an der Durchführung durch das Anlassergehäuse gut mit einem Gummistopfen isoliert sein, ansonsten qualmt es. |
− | + | ||
− | + | ||
− | + | * Neuere Anlasser: Der Kontakt mit einer 6,3mm Steckfahne ist Anschluss 50 vom Zündschloss (normal grünes Kabel), damit wird der Magnetschalter vom Zündschloss in Anlassstellung angesteuert. Bei einer Fehlersuche wird an diesem Anschluss die Spannung gemessen. <br />Ganz alte Anlasser haben hier ein M4 Gewinde zum Anschluss einer Ringöse mit einer Mutter. | |
− | + | * Auf der anderen Seite des Magnetschalters ist ein 4,8mm Steckkontakt, dieser hat erst Plus, wenn der Magentschalter angesteuert ist. Dieser dient bei den E-Motoren zum Ansteuern des Thermozeitschalters bzw. ab B21 zum Überbrücken des Vorschaltwiderstandes der Zündspule. | |
− | Entweder ist der Kontakt im Zündschloss defekt oder das Kabel am Magnetschalter ist ab. | + | ===Fehlersuche=== |
− | Anschluss 50 am | + | =======Beim Drehen des Zündschlüssels auf die Startstellung passiert nichts. Die Kontrollen brennen unverändert weiter==== |
+ | Entweder ist der Kontakt im Zündschloss defekt oder das Kabel am Magnetschalter ist ab. Anschluss 50 am Magnetschalter einer Sichtkontrolle unterziehen. Wenn es in Ordnung ist, eine Prüflampe auf Ausgang 50 Zündschloss stecken. Wenn kein Strom kommt, ist das Zündschloss defekt. | ||
− | Abhilfe: Wenn möglich, den Elektroteil des Zündschlosses (bei allen Modellen mit Lenkradschloss) erneuern. | + | Abhilfe: Wenn möglich, den Elektroteil des Zündschlosses (bei allen Modellen mit Lenkradschloss) erneuern. Bei einerPanzerspule ist dies nicht möglich, da das Zündschloss inkusive der Zündspule einteilig ist. In diesem Fall entweder die Panzerspule mit Schloss komplett erneuern oder zusätzlich einen Startknopf einbauen. Da dann die hohe Belastung des Anlassers noch mit über den Startkontakt läuft, besser ein Anlasserhilfsrelais (siehe Elektrikoptimierung) verwenden. Immer Kabel mit mindestens 2,5 mm² von der Batterie zum Relais und zum Magnetschalter verwenden. |
− | Bei | + | |
− | Da dann die hohe Belastung des Anlassers noch mit über den Startkontakt läuft, besser | + | |
− | Anlasserhilfsrelais (siehe | + | |
− | Immer mindestens | + | |
− | ====Der Anlasser dreht sich nicht, die Kontrollleuchten gehen jedoch aus==== | + | =======Der Anlasser dreht sich nicht, die Kontrollleuchten gehen jedoch aus==== |
Zuerst die Batteriespannung prüfen. Meistens ist sie dann unter 8 Volt. Der Magnetschalter reagiert dann nicht. | Zuerst die Batteriespannung prüfen. Meistens ist sie dann unter 8 Volt. Der Magnetschalter reagiert dann nicht. | ||
− | Wenn die Batteriespannung in Ordnung ist und | + | Wenn die Batteriespannung in Ordnung ist und das Pluskabel warm bis heiß ist, hat der Anlasser eine zu hohe Stromaufnahme. Er ist dann defekt, Ursache ist meistens ein Windungsschluss im Anker. |
− | Er ist dann defekt, Ursache ist meistens ein Windungsschluss im Anker. | + | |
Zum Masse prüfen mit einem Fremdstartkabel von Batterie-Minus eine zusätzliche Masseverbindung zum Motorblock legen. Wenn der Anlasser dann dreht, das Massegeflecht unten rechts zwischen der Karosserie und der Getriebeglocke prüfen. Es ist oft lose, korrodiert oder zerfleddert. | Zum Masse prüfen mit einem Fremdstartkabel von Batterie-Minus eine zusätzliche Masseverbindung zum Motorblock legen. Wenn der Anlasser dann dreht, das Massegeflecht unten rechts zwischen der Karosserie und der Getriebeglocke prüfen. Es ist oft lose, korrodiert oder zerfleddert. | ||
− | + | * auch möglich : Bei Neuaufbau des Motors die Anlasseraufnahme mit gepinselt.es fehlt dann die Masseverbindung. | |
− | + | * die Anlasseraufnahme am Block MUSS immer metallisch blank sein . | |
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− | ==== | + | ======= Magnetschalter klackt nur beim Starten==== |
+ | Spannung auf Klemme 50 zu gering. Unter 10 Volt zieht der Magnetschalter nicht an. | ||
− | + | Dieses Symptom kann auch warm auftreten. In diesem Fall die Spannung an Klemme 50 messen. | |
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− | + | Da der Magnetschalter beim Warmstart einen besonders hohen Spannungsbedarf hat, hilft oft der Einbau eines Anlasserhilfsrelais. | |
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− | + | Die russische Methode (mit einem Hämmerchen auf den Magnetschalter klopfen) ist auf Dauer nicht empfehlenswert. | |
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− | === | + | ======= Anlasserdrehzahl zu gering==== |
− | + | * Fehler im Anlasser (Windungsschluss oder abgenutzte Kohlen) | |
− | + | * oder zu dickes Öl (20 W 50 ). Die Leistungsaufnahme der Ölpumpe verringert dann die Anlasserdrehzahl . | |
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− | ===Anlasser | + | ======= Anlasser läuft, dreht den Motor aber nicht durch==== |
− | + | Freilauf defekt. Er muss in Drehrichtung sperren und gegen die Drehrichtung auskuppeln. | |
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+ | ======= Kreischendes Geräusch beim Starten==== | ||
+ | Das Anlasserritzel spurt nicht ein. | ||
+ | Ursache: Bei laufendem Motor reingestartet und die Zähne verwatzt. | ||
+ | Die Zähne auf dem Zahnkranz der Schwungscheibe können nachgearbeitet werden. | ||
+ | Bei Automatik-Getrieben mit Hitachi-Anlasser (gelb verzinkt) verträgt sich der Anlasser mit der Automatikwandlerträgerplatte nicht. Er muss durch einen Bosch ersetzt werden.dies gilt speziell für B 2 X Motor mit BW 55 Getriebe . | ||
+ | ===Ersatz-Anlasser=== | ||
+ | Es passen alle 12 Volt-Anlasser von B18 bis zu den letzten Rotblöcken. Da ist an Anlasseraufnahme und -Abstand zur Schwungscheibe inclusive Verzahnung nie eine Änderung vorgenommen worden. Die späteren Anlasser haben eine höhere Leistung. Ab Modelljahr 1990 mit Planetengetriebe . | ||
+ | Der einzige Unterschied ist die Verschraubung. Entweder mit Schraube und Mutter oder nur mit einer Schraube mit Gewinde im Lagerschild. Es müssen dann da die passenden Millimeterschrauben genommen werden. | ||
+ | Die kleinen Anlasser mit Planetengetriebe (ab Modelljahr 1990) sind auch verwendbar. | ||
+ | ===Anlasser überprüfen=== | ||
+ | * Zuerst ausbauen. | ||
+ | ** Dazu die Batterie abklemmen, alle Kabel lösen und die zwei Schrauben zwischen dem Lagerschild und der Glocke lösen. | ||
+ | ** Dann nach vorn heraussziehen. Achtung, der Anlasser wiegt über 7 kg. | ||
+ | * Die Kohlen kann man nach der Demontage des Bandes überprüfen. | ||
+ | ** Länge der Kohlen Minimum 14mm | ||
+ | ** Nur Kohlen erneuern ist jedoch sinnlos, wenn der Kollektor eingelaufen ist und Riefen hat. Dieser muss dann in jedem Fall abgedreht werden, da die Kohlen sonst wieder erheblichen Verschleiß haben. | ||
+ | Wichtig ist auch das nachfräsen der Fugen des Kollektors. Soll min 0,5 mm. Ansonsten können durch Kupferspäne in den Fugen Plus und Minus des Kollektors kurzgeschlossen werden. | ||
+ | * Die Buchse vorn sollte man in jedem Fall gleich mit überprüfen. Wenn dort Luft ist, kann der Anker an den Feldwicklungen anlaufen. Die Buchsen am Anlasser sind Composit--Buchsen, die vor dem Einbau eine halbe Stunde in Öl eingelegt werden müssen. | ||
+ | * Wenn mehrere Mängel vorliegen und keine Möglichkeit zum Abdrehen des Kollektors besteht, ist ein Tauschanlasser (ca. 150 EURO) die bessere Lösung. | ||
+ | ===Anlasserhilfsrelais=== | ||
+ | Zum Einbau wird ein 30 A Arbeitsstromrelais benötigt. Montage an Spritzwand in der Nähe des Anlassers. Anschlüsse : | ||
+ | * 30 mit 2,5 ² von Batterie Plus (30 ) | ||
+ | * 85 dort wird das grünes Kabel vom Magnetschalter montiert . | ||
+ | * 86 Masse | ||
+ | * 87 mit 2,5 ² von 87 an freien Anschluss Magnetschalter | ||
[[Kategorie:How To's]] | [[Kategorie:How To's]] |
Aktuelle Version vom 7. Oktober 2016, 06:55 Uhr
Inhaltsverzeichnis
- 1 Funktionsbeschreibung
- 2 Elektrische Anschlüsse
- 3 Fehlersuche
- 3.1 ===Beim Drehen des Zündschlüssels auf die Startstellung passiert nichts. Die Kontrollen brennen unverändert weiter
- 3.2 ===Der Anlasser dreht sich nicht, die Kontrollleuchten gehen jedoch aus
- 3.3 === Magnetschalter klackt nur beim Starten
- 3.4 === Anlasserdrehzahl zu gering
- 3.5 === Anlasser läuft, dreht den Motor aber nicht durch
- 3.6 === Kreischendes Geräusch beim Starten
- 4 Ersatz-Anlasser
- 5 Anlasser überprüfen
- 6 Anlasserhilfsrelais
Funktionsbeschreibung
Der Anlasser besteht aus Magnetschalter, Elektromotor und Antriebsritzel. Der Magnetschalter wird beim Drehen des Zündschlüssels in Anlassstellung über den Anschluss 50 des Zündschloss angesteuert. Sobald Plus auf dem Magnetschalter ist, zieht er an und schiebt über einen Hebel das Anlasserritzel in Richtung Schwungscheibe auf den Zahnkranz.
Dabei dreht sich der Anlasser langsam, damit das Ritzel richtig im Zahnkranz einspurt. Sobald der Magnetschalter voll angezogen hat, gibt er über einen Kontakt im Magnetschalter vollen Strom auf den Anlasser, der jetzt eingespurt den Motor mit 200 bis 300 U/min durchdreht.
Die Anlasserdrehzahl ist abhängig von der Batteriespannung und der Ölviskosität. Bei kaltem zu dickem Öl dreht er natürlich langsamer, da dabei auch gleichzeitig die Ölpumpe des Motors mit angetrieben werden muss und diese hat eine erhebliche Leistungsaufnahme. Deshalb bei Winterbetrieb für besseres Anspringen auf dünneres Öl (10W40) wechseln. Ddies gilt besonders für die alten 6 Volt Anlagen .
Im Anlasserritzel ist noch ein Klemmrollenfreilauf integriert, der das Mitdrehen des Anlassers durch den laufenden Motor verhindert. Das kann aber normal nur passieren, wenn der Fahrer beim Starten nicht merkt, dass der Motor bereits angesprungen ist. Der Freilauf kuppelt dann aus und es wird nur das Ritzel gedreht. Sobald der Schlüssel von der Anlassstellung zurückgedreht wird, wird der Magnetschalter stromlos und drückt über eine Feder den Hebel und das Ritzel zurück.
Sobald der Magnetschalter sich zurück bewegt, wird der Anlasser stromlos, weil der Kontakt im Magnetschalter geöffnet wird.
==Achtung:== Bei Arbeiten bzw. der Prüfung von Anlassern sollte folgendes strikt beachten werden:
- NIE den Anlasser unbelastet für längere Zeit laufen lassen.
- Zur Prüfung den unbelasteten Anlasser nur eine bis maximal zwei Sekunden ansteuern, denn belastet dreht er ca 300 U/min, unbelastet dreht er schnell auf über 1000 U/min hoch. Folge: Die Ankerwelle frisst in der relativ primitiven Buchsenlagerung, dazu kann die Ankerwicklung durch die entstehende Fliehkraft abreißen.
- Beim Starten den Anlasser NIE länger als 10 Sekunden drehen lassen. Lieber zwischendurch etwas abkühlen lassen und neu starten. Durch Überhitzung kann es bis zum Auslöten des Kollektors kommen.
- Eine korrekte Prüfung ist NUR auf einem Anlasserprüfstand bei BOSCH möglich.
Elektrische Anschlüsse
Am Magnetschalter sind folgende Anschlüsse:
- 2 Stehbolzen M8 bzw. 5/16 UN.
- Am oberen Stehbolzen ist der Anschluss des Hauptkabels von Batterie Plus. Dort ist auch normalerweise gleichzeitig das Plusterminal mit dem Anschluss für die Ladeleitung der LiMa (B+) und der Zuleitung (4mm²) Batteriestrom 30 an Zündschloss angeschlossen. Die dortigen Kabel dürfen NIE im Durchmesser verringert werden, denn dann qualmt es.
- Am unteren Stehbolzen ist der Ausgang Strom zum Anlasser. Dieser wird erst geschaltet, wenn der Magnetschalter voll angezogen hat. Die Zuleitung (Kupfergeflecht) MUSS an der Durchführung durch das Anlassergehäuse gut mit einem Gummistopfen isoliert sein, ansonsten qualmt es.
- Neuere Anlasser: Der Kontakt mit einer 6,3mm Steckfahne ist Anschluss 50 vom Zündschloss (normal grünes Kabel), damit wird der Magnetschalter vom Zündschloss in Anlassstellung angesteuert. Bei einer Fehlersuche wird an diesem Anschluss die Spannung gemessen.
Ganz alte Anlasser haben hier ein M4 Gewinde zum Anschluss einer Ringöse mit einer Mutter.
- Auf der anderen Seite des Magnetschalters ist ein 4,8mm Steckkontakt, dieser hat erst Plus, wenn der Magentschalter angesteuert ist. Dieser dient bei den E-Motoren zum Ansteuern des Thermozeitschalters bzw. ab B21 zum Überbrücken des Vorschaltwiderstandes der Zündspule.
Fehlersuche
===Beim Drehen des Zündschlüssels auf die Startstellung passiert nichts. Die Kontrollen brennen unverändert weiter
Entweder ist der Kontakt im Zündschloss defekt oder das Kabel am Magnetschalter ist ab. Anschluss 50 am Magnetschalter einer Sichtkontrolle unterziehen. Wenn es in Ordnung ist, eine Prüflampe auf Ausgang 50 Zündschloss stecken. Wenn kein Strom kommt, ist das Zündschloss defekt.
Abhilfe: Wenn möglich, den Elektroteil des Zündschlosses (bei allen Modellen mit Lenkradschloss) erneuern. Bei einerPanzerspule ist dies nicht möglich, da das Zündschloss inkusive der Zündspule einteilig ist. In diesem Fall entweder die Panzerspule mit Schloss komplett erneuern oder zusätzlich einen Startknopf einbauen. Da dann die hohe Belastung des Anlassers noch mit über den Startkontakt läuft, besser ein Anlasserhilfsrelais (siehe Elektrikoptimierung) verwenden. Immer Kabel mit mindestens 2,5 mm² von der Batterie zum Relais und zum Magnetschalter verwenden.
===Der Anlasser dreht sich nicht, die Kontrollleuchten gehen jedoch aus
Zuerst die Batteriespannung prüfen. Meistens ist sie dann unter 8 Volt. Der Magnetschalter reagiert dann nicht.
Wenn die Batteriespannung in Ordnung ist und das Pluskabel warm bis heiß ist, hat der Anlasser eine zu hohe Stromaufnahme. Er ist dann defekt, Ursache ist meistens ein Windungsschluss im Anker.
Zum Masse prüfen mit einem Fremdstartkabel von Batterie-Minus eine zusätzliche Masseverbindung zum Motorblock legen. Wenn der Anlasser dann dreht, das Massegeflecht unten rechts zwischen der Karosserie und der Getriebeglocke prüfen. Es ist oft lose, korrodiert oder zerfleddert.
- auch möglich : Bei Neuaufbau des Motors die Anlasseraufnahme mit gepinselt.es fehlt dann die Masseverbindung.
- die Anlasseraufnahme am Block MUSS immer metallisch blank sein .
=== Magnetschalter klackt nur beim Starten
Spannung auf Klemme 50 zu gering. Unter 10 Volt zieht der Magnetschalter nicht an.
Dieses Symptom kann auch warm auftreten. In diesem Fall die Spannung an Klemme 50 messen.
Da der Magnetschalter beim Warmstart einen besonders hohen Spannungsbedarf hat, hilft oft der Einbau eines Anlasserhilfsrelais.
Die russische Methode (mit einem Hämmerchen auf den Magnetschalter klopfen) ist auf Dauer nicht empfehlenswert.
=== Anlasserdrehzahl zu gering
- Fehler im Anlasser (Windungsschluss oder abgenutzte Kohlen)
- oder zu dickes Öl (20 W 50 ). Die Leistungsaufnahme der Ölpumpe verringert dann die Anlasserdrehzahl .
=== Anlasser läuft, dreht den Motor aber nicht durch
Freilauf defekt. Er muss in Drehrichtung sperren und gegen die Drehrichtung auskuppeln.
Den Freilauf gibt es nur als Einheit mit dem Anlasserritzel.
=== Kreischendes Geräusch beim Starten
Das Anlasserritzel spurt nicht ein.
Ursache: Bei laufendem Motor reingestartet und die Zähne verwatzt.
Die Zähne auf dem Zahnkranz der Schwungscheibe können nachgearbeitet werden.
Bei Automatik-Getrieben mit Hitachi-Anlasser (gelb verzinkt) verträgt sich der Anlasser mit der Automatikwandlerträgerplatte nicht. Er muss durch einen Bosch ersetzt werden.dies gilt speziell für B 2 X Motor mit BW 55 Getriebe .
Ersatz-Anlasser
Es passen alle 12 Volt-Anlasser von B18 bis zu den letzten Rotblöcken. Da ist an Anlasseraufnahme und -Abstand zur Schwungscheibe inclusive Verzahnung nie eine Änderung vorgenommen worden. Die späteren Anlasser haben eine höhere Leistung. Ab Modelljahr 1990 mit Planetengetriebe .
Der einzige Unterschied ist die Verschraubung. Entweder mit Schraube und Mutter oder nur mit einer Schraube mit Gewinde im Lagerschild. Es müssen dann da die passenden Millimeterschrauben genommen werden.
Die kleinen Anlasser mit Planetengetriebe (ab Modelljahr 1990) sind auch verwendbar.
Anlasser überprüfen
- Zuerst ausbauen.
- Dazu die Batterie abklemmen, alle Kabel lösen und die zwei Schrauben zwischen dem Lagerschild und der Glocke lösen.
- Dann nach vorn heraussziehen. Achtung, der Anlasser wiegt über 7 kg.
- Die Kohlen kann man nach der Demontage des Bandes überprüfen.
- Länge der Kohlen Minimum 14mm
- Nur Kohlen erneuern ist jedoch sinnlos, wenn der Kollektor eingelaufen ist und Riefen hat. Dieser muss dann in jedem Fall abgedreht werden, da die Kohlen sonst wieder erheblichen Verschleiß haben.
Wichtig ist auch das nachfräsen der Fugen des Kollektors. Soll min 0,5 mm. Ansonsten können durch Kupferspäne in den Fugen Plus und Minus des Kollektors kurzgeschlossen werden.
- Die Buchse vorn sollte man in jedem Fall gleich mit überprüfen. Wenn dort Luft ist, kann der Anker an den Feldwicklungen anlaufen. Die Buchsen am Anlasser sind Composit--Buchsen, die vor dem Einbau eine halbe Stunde in Öl eingelegt werden müssen.
- Wenn mehrere Mängel vorliegen und keine Möglichkeit zum Abdrehen des Kollektors besteht, ist ein Tauschanlasser (ca. 150 EURO) die bessere Lösung.
Anlasserhilfsrelais
Zum Einbau wird ein 30 A Arbeitsstromrelais benötigt. Montage an Spritzwand in der Nähe des Anlassers. Anschlüsse :
- 30 mit 2,5 ² von Batterie Plus (30 )
- 85 dort wird das grünes Kabel vom Magnetschalter montiert .
- 86 Masse
- 87 mit 2,5 ² von 87 an freien Anschluss Magnetschalter
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