Anlasser Diagnose bei Fehlfunktion: Unterschied zwischen den Versionen
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**Am unteren Stehbolzen ist der Ausgang Strom zum Anlasser. Dieser wird erst geschaltet, wenn der Magnetschalter voll angezogen hat. Die Zuleitung (Kupfergeflecht) MUSS an der Durchführung durch das Anlassergehäuse gut mit einem Gummistopfen isoliert sein, ansonsten qualmt es. | **Am unteren Stehbolzen ist der Ausgang Strom zum Anlasser. Dieser wird erst geschaltet, wenn der Magnetschalter voll angezogen hat. Die Zuleitung (Kupfergeflecht) MUSS an der Durchführung durch das Anlassergehäuse gut mit einem Gummistopfen isoliert sein, ansonsten qualmt es. | ||
*Der Steckkontakt mit 6,3mm Zunge ist Anschluss 50 vom Zündschloss (normal grünes Kabel), damit wird der Magnetschalter vom Zündschloss in Anlassstellung angesteuert. Bei einer Fehlersuche wird an diesem Anschluss die Spannung gemessen. Ganz alte Anlasser haben da ein M4 Gewinde. Der Anschluss mittels einer Schraube und Ringöse. | *Der Steckkontakt mit 6,3mm Zunge ist Anschluss 50 vom Zündschloss (normal grünes Kabel), damit wird der Magnetschalter vom Zündschloss in Anlassstellung angesteuert. Bei einer Fehlersuche wird an diesem Anschluss die Spannung gemessen. Ganz alte Anlasser haben da ein M4 Gewinde. Der Anschluss mittels einer Schraube und Ringöse. | ||
− | *Auf der anderen Seite des Magnetschalters ist ein 4,8mm Steckkontakt, dieser hat erst Plus, wenn der Magentschalter angesteuert ist. Dieser dient bei den E-Motoren zum Ansteuern des Thermozeitschalters bzw. ab B21 zum Überbrücken des | + | *Auf der anderen Seite des Magnetschalters ist ein 4,8mm Steckkontakt, dieser hat erst Plus, wenn der Magentschalter angesteuert ist. Dieser dient bei den E-Motoren zum Ansteuern des Thermozeitschalters bzw. ab B21 zum Überbrücken des Vorschaltwiderstandes der Zündspule. |
===Fehlersuche=== | ===Fehlersuche=== |
Version vom 7. Januar 2010, 12:05 Uhr
Inhaltsverzeichnis
- 1 Funktionsbeschreibung
- 2 Achtung:
- 2.1 Elektrische Anschlüsse
- 2.2 Fehlersuche
- 2.2.1 Beim Drehen des Zündschlüssels auf die Startstellung passiert nichts. Die Kontrollen brennen unverändert weiter
- 2.2.2 Der Anlasser dreht sich nicht, die Kontrollleuchten gehen jedoch aus
- 2.2.3 Magnetschalter klackt nur beim Starten
- 2.2.4 Anlasserdrehzahl zu gering
- 2.2.5 Anlasser läuft, dreht den Motor aber nicht durch
- 2.2.6 Kreischendes Geräusch beim Starten
- 2.3 Ersatz-Anlasser
- 2.4 Anlasser überprüfen
Funktionsbeschreibung
Der Anlasser besteht aus Magnetschalter, Elektromotor und Antriebsritzel. Der Magnetschalter wird beim Anlassvorgang über Pin 50 Zündschloss angesteuert. Sobald Plus auf dem Magnetschalter ist, zieht er an und schiebt über einen Hebel das Anlasserritzel in Richtung Schwungscheibe auf den Zahnkranz.
Dabei dreht sich der Anlasser langsam, damit das Ritzel richtig im Zahnkranz einspurt. Sobald der Magnetschalter voll angezogen hat, gibt er über einen Kontakt im Magnetschalter vollen Strom auf den Anlasser, der jetzt eingespurt den Motor mit 200 bis 300 U/min durchdreht.
Die Anlasserdrehzahl ist abhängig von der Batteriespannung und der Ölviskosität. Bei kaltem zu dickem Öl dreht er natürlich langsamer, da dabei auch gleichzeitig die Ölpumpe des Motors mit angetrieben werden muss und diese hat eine erhebliche Leistungsaufnahme. Deshalb bei Winterbetrieb für besseres Anspringen auf dünneres Öl (10W40) wechseln.
Im Anlasserritzel ist noch ein Klemmrollenfreilauf integriert, der das Mitdrehen des Anlassers durch den laufenden Motor verhindert. Das kann aber normal nur passieren, wenn der Fahrer beim Starten nicht merkt, dass der Motor bereits angesprungen ist. Der Freilauf kuppelt dann aus und es wird nur das Ritzel gedreht. Sobald der Schlüssel von der Anlassstellung zurückgedreht wird, wird der Magnetschalter stromlos und drückt über eine Feder den Hebel und das Ritzel zurück.
Sobald der Magnetschalter sich zurück bewegt, wird der Anlasser stromlos, weil der Kontakt im Magnetschalter geöffnet wird.
Achtung:
Bei Arbeiten bzw. der Prüfung von Anlassern sollte folgendes strikt beachten werden:
- NIE den Anlasser unbelastet für längere Zeit laufen lassen.
- Zur Prüfung den unbelasteten Anlasser nur eine bis maximal zwei Sekunden ansteuern, denn belastet dreht er ca 300 U/min, unbelastet dreht er schnell auf über 1000 U/min hoch. Folge: Die Ankerwelle frisst in der relativ primitiven Buchsenlagerung, dazu kann die Ankerwicklung durch die entstehende Fliehkraft abreißen.
- Beim Starten den anlasser NIE länger als 10 Sekunden drehen lassen. Lieber zwischendurch etwas abkühlen lassen und neu starten. Durch Überhitzung kann bis zum Auslöten des Kollektors kommen.
- Eine korrekte Prüfung ist NUR auf einem Anlasserprüfstand bei BOSCH möglich.
Elektrische Anschlüsse
Am Magnetschalter sind folgende Anschlüsse:
- 2 Stehbolzen M8 bzw. 5/16 UN.
- Am oberen Stehbolzen ist der Anschluss des Hauptkabels von Batterie Plus. Dort ist auch normalerweise gleichzeitig das Plusterminal mit dem Anschluss für die Ladeleitung der LiMa (B+) und der Zuleitung (4mm²) Batteriestrom 30 an Zündschloss angeschlossen. Die dortigen Kabel dürfen NIE im Durchmesser verringert werden, denn dann qualmt es.
- Am unteren Stehbolzen ist der Ausgang Strom zum Anlasser. Dieser wird erst geschaltet, wenn der Magnetschalter voll angezogen hat. Die Zuleitung (Kupfergeflecht) MUSS an der Durchführung durch das Anlassergehäuse gut mit einem Gummistopfen isoliert sein, ansonsten qualmt es.
- Der Steckkontakt mit 6,3mm Zunge ist Anschluss 50 vom Zündschloss (normal grünes Kabel), damit wird der Magnetschalter vom Zündschloss in Anlassstellung angesteuert. Bei einer Fehlersuche wird an diesem Anschluss die Spannung gemessen. Ganz alte Anlasser haben da ein M4 Gewinde. Der Anschluss mittels einer Schraube und Ringöse.
- Auf der anderen Seite des Magnetschalters ist ein 4,8mm Steckkontakt, dieser hat erst Plus, wenn der Magentschalter angesteuert ist. Dieser dient bei den E-Motoren zum Ansteuern des Thermozeitschalters bzw. ab B21 zum Überbrücken des Vorschaltwiderstandes der Zündspule.
Fehlersuche
Beim Drehen des Zündschlüssels auf die Startstellung passiert nichts. Die Kontrollen brennen unverändert weiter
Entweder ist der Kontakt im Zündschloss defekt oder das Kabel am Magnetschalter ist ab. Anschluss 50 am magnetschalter einer sichtkontrolle unterziehen. Wenn es in Ordnung ist, eine Prüflampe auf Ausgang 50 Zündschloss stecken. Wenn kein strom kommt, ist das Zündschloss defekt.
Abhilfe: Wenn möglich, den Elektroteil des Zündschlosses (bei allen Modellen mit Lenkradschloss) erneuern. Bei Panzerspule ist dies nicht möglich, da das Zündschloss inclusive der Zündspule einteilig ist. In diesem Fall entweder die Panzerspule mit Schloss komplett erneuern oder zusätzlich einen Startknopf einbauen. Da dann die hohe Belastung des Anlassers noch mit über den Startkontakt läuft, besser Anlasserhilfsrelais (siehe elektrikoptimierung) verwenden. Immer mindestens ein 2,5mm² Kabel von der Batterie zum Relais und zum Magnetschaltet verwenden.
Der Anlasser dreht sich nicht, die Kontrollleuchten gehen jedoch aus
Zuerst die Batteriespannung prüfen. Meistens ist sie dann unter 8 Volt. Der Magnetschalter reagiert dann nicht.
Wenn die Batteriespannung in Ordnung ist und das Pluskabel warm bis heiß ist, hat der Anlasser eine zu hohe Stromaufnahme. Er ist dann defekt, Ursache ist meistens ein Windungsschluss im Anker.
Zum Masse prüfen mit einem Fremdstartkabel von Batterie-Minus eine zusätzliche Masseverbindung zum Motorblock legen. Wenn der Anlasser dann dreht, das Massegeflecht unten rechts zwischen der Karosserie und der Getriebeglocke prüfen. Es ist oft lose, korrodiert oder zerfleddert.
Magnetschalter klackt nur beim Starten
Spannung auf 50 zu gering. Unter 10 Volt zieht der Magnetschalter nicht an.
Dieses Symptom kann auch warm auftreten. In diesem Fall die Spannung an 50 messen.
Da der Magnetschalter beim Warmstart einen besonders hohen Spannungsbedarf hat, hilft oft der Einbau eines Anlasserhilfsrelais.
Die russische Methode (mit einem Hämmerchen auf den Magnetschalter klopfen) ist auf Dauer nicht empfehlenswert.
Anlasserdrehzahl zu gering
Fehler im Anlasser (Windungsschluss oder abgenutzte Kohlen)
Anlasser läuft, dreht den Motor aber nicht durch
Freilauf defekt. Er muss in Drehrichtung sperren und gegen die Drehrichtung auskuppeln.
Den Freilauf gibt es nur als Einheit mit dem Anlasserritzel.
Kreischendes Geräusch beim Starten
Das Anlasserritzel spurt nicht ein.
Ursache: Bei laufendem Motor reingestartet und die Zähne verwatzt.
Die Zähne auf dem Zahnkranz der Schwungscheibe können nachgearbeitet werden.
Bei Automatik-Getrieben mit Hitachi-Anlasser (gelb verzinkt) verträgt sich der Anlasser mit der Automatikwandlerträgerplatte nicht. Er muss durch einen Bosch ersetzt werden.
Das gilt hauptsächlich für B21 mit BW55.
Ersatz-Anlasser
Es passen alle 12 Volt-Anlasser von B18 bis zu den letzten Rotblöcken. Da ist an Anlasseraufnahme und -Abstand zur Schwungscheibe inclusive Verzahnung nie eine Änderung vorgenommen worden. Die späteren Anlasser haben eine höhere Leistung.
Der einzige Unterschied ist die Verschraubung. Entweder mit Schraube und Mutter oder nur mit einer Schraube mit Gewinde im Lagerschild. Es müssen dann da die passenden Millimeterschrauben genommen werden.
Die kleinen Anlasser mit Planetengetriebe (ab Modelljahr 90) sind auch verwendbar.
Anlasser überprüfen
- Zuerst ausbauen.
- Dazu die Batterie abklemmen, alle Kabel lösen und die zwei Schrauben zwischen dem Lagerschild und der Glocke lösen.
- Dann nach vorne rausziehen.
- Die Kohlen kann man nach der Demontage des Bandes überprüfen.
- Länge der Kohlen Minimum 14mm
- Nur Kohlen erneuern ist jedoch sinnlos, wenn der Kollektor eingelaufen und riefig ist.
- Dieser muss dann in jedem Fall abgedreht werden, da die Kohlen sonst wieder erheblichen Verschleiß haben.
wichtig ist auch nachsägen der Fugen des kollektors. Ssoll min 0,5 mm. Ansonsten können durch Kupferspäne in den Fugen Plus und Minus des Kollektors kurzgeschlossen werden.
- Die Buchse vorne sollte man in jedem Fall gleich mit überprüfen. Wenn dort Luft ist, kann der Anker an den Feldwicklungen anlaufen. Es sind sogenannte Combo-Buchsen, die vorm Einbau eine halbe Stunde in Öl eingelegt werden müssen.
- Wenn mehrere Mängel vorliegen und keine Möglichkeit zum Abdrehen des Kollektors besteht, ist ein Tauschanlasser (ca 150 EURO) die bessere Lösung.
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